Du kennst das bestimmt: Die Tour Profis pitchen den Ball aufs Grün, er kommt auf und rollt sogar noch einige Meter zurück. Dafür braucht der Ball viel Backspin. Backspin ist der Drall nach hinten.
Damit du weißt, wovon ich im Detail spreche, sieh dir dieses Video an.
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Mehr InformationenDieses Kunststück ist auch für Amateure möglich. Aber es ist viel Übung nötig.
Macht das für den Durchschnittsgolfer überhaupt Sinn, sich mit Backspin beim Pitchen zu beschäftigen?
Ja!
Dein Ball liegt viel schneller auf dem Grün. Natürlich muss der Ball nicht wie bei den Profis 5 Meter zurückrollen. Aber eine gute Technik für viel Backspin hilft dir, dass er nicht zu weit nach vorne rollt.
Deinen Backspin misst du am besten mit einem Launch Monitor.
Nachfolgend zeige ich dir die wichtigsten Faktoren für den Backspin beim Pitchen.
10 Faktoren, um dein Wedge Spin zu maximieren
Tatsächlich bringen viele durchschnittliche Golfer regelmäßig Backspin auf den Ball. Als Backspin bezeichnet man nichts anderes als die Rückwärtsdrehung des Balls während der Flugphase. Damit der Backspin seine volle Wirkung auf dem Grün entfalten kann, kommt es auf mehrere Faktoren an.
Setup und Ballposition
Dein Setup ist fast identisch zur Ausgangslage beim normalen Pitchen. Nimm aber einen etwas schmaleren Stand ein.
Stelle dich also etwas weniger als schulterbreit hin. Damit stehst du stabiler. Außerdem kommt damit der Schläger besser zum Ball.
Lege den Ball nicht mehr in die Mitte im Setup. Stattdessen muss er etwa eine Balllänge weiter Richtung links (bei einem Rechtshänder), also zur Fahne liegen.
Diese Position ermöglicht einen besseren Ballkontakt und erhöht das Spin-Potenzial.
Das Gewicht auf den Füßen ist etwa 55-60 % auf dem linken Bein (bei einem Rechtshänder).
Die richtige Schlägerwahl
Für einen schönen Backspin beim Pitchen eigenen sich am besten deine Wedges. Du solltest auf jeden Fall einen Schläger mit viel Loft bevorzugen.
Die besten Wedges findest du in unserem großen Wedge-Test.
Im Grunde gilt: Je mehr Loft, desto mehr Spin. Aber der Loft des Golfschlägers muss auch kontrollierbar in einen vernünftigen Schwung umgesetzt werden können.
DIYgolf Tipp: Ich empfehle dir dafür das Sand Wedge bzw. ein Wedge mit 56 oder mehr Grad Loft.
Neuwertige Wedges
Je neuer die Wedges sind, desto griffiger sind die Grooves und geben mehr Spin. Grooves sind die Rillen auf im Schlägerblatt. Sie spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, dem Ball Backspin zu geben.
Wenn Wedges mit der Zeit abgenutzt sind, verlieren sie ihre Fähigkeit, effektiv Spin zu erzeugen.
Das Schlägerblatt immer sauber halten
Die Grooves können auch nur richtig arbeiten, wenn sie sauber sind. Stelle also sicher, dass sich keine Rasenreste, Sand und andere Partikel darin befinden. Das geht auf der Runde oder dem Übungsgrün am besten mit einer Bürste und einem feuchten Handtuch.
In einem anderen Blogbeitrag habe ich dir beschrieben, wie du die Grooves reinigen kannst.
Der optimale Untergrund
Auch der Untergrund spielt eine Rolle. Ab einfachsten geht es natürlich vom Fairway. Wenn dein Ball im (Semi-)Rough liegt, können Grashalme deine Schlägerkopfgeschwindigkeit und den Kontakt von Ball und Grooves beeinträchtigen. Und damit kommen wir schon zum nächsten Punkt.
Viel Geschwindigkeit
Für richtig viel Backspin brauchst du richtig viel Geschwindigkeit. Wenn du dir das Video von weiter oben ansiehst, wirst du merken, dass die Tour Pros mit einer sehr schnellen Schlägerkopfgeschwindigkeit durch den Ball und das Gras gleiten.
Angle of Attack
Für mehr Spin sollte der Angle of Attack etwas steiler sein. Dadurch wird der Ball effektiver komprimiert. Lesetipp: Angle of Attack: Welcher Wert ist optimal?
Den Angle of Attack misst du am besten mit einem Launch Monitor.
Der richtige Griffdruck
Halte den Schläger mit mäßigem Druck, aber nicht zu fest. Ein ausgeglichener Griff ermöglicht eine bessere Kontrolle der Schlagfläche und die Erzeugung von Spin.
Optimaler Ball-Boden-Kontakt
Ein optimales Treffmoment ist hier besonders wichtig. Versuche nicht zu „löffeln“, wie es so schön im Golferjargon heißt. Das bedeutet, dass der Schlägerkopf die Hände nicht überholen darf.
Lass das Wedge für dich arbeiten. Nutze den Bounce, damit der Schläger schön sanft durch das Grün gleitet.
Mit dem richtigen Setup solltest du im Idealfall ein eher schmaleres, dünneres Divot erzeugen.
Spiele den richtigen Golfball
Falls du dich wunderst, warum du trotzdem keinen schönen Backspin beim Pitchen erreichst sei unbesorgt. Es muss nicht an dir liegen. Gerade als Golfanfänger verwendet man tendenziell eher harte Distanzbälle. Diese sind aber nicht für maximalen Spin ausgelegt!
Verwende einen hochwertigen Golfball wie dem Titleist ProV1x, der den Spin fördert. Mehrschichtige Golfbälle auf Tour-Niveau sind so konzipiert, dass sie bei „nicht ganz vollen“ Schlägen mehr Spin erzeugen.
Was noch wichtiger ist als Backspin beim Pitchen
Die Verbesserung deiner Spin-Kontrolle erfordert Übung. Nimm dir Zeit und nutze einen Launch Monitor, konzentriere dich auf deine Wedges, experimentiere mit verschiedenen Techniken und Schlägern und beobachte die unterschiedlichen Spin-Raten.
Übung und Experimentieren helfen dir, die richtige Balance für dein Spiel zu finden und vor allem – die richtige Balance zwischen maximalem Spin und guter Kontrolle zu finden.
Noch wichtiger als der maximale Backspin beim Pitchen ist allerdings die Längenkontrolle. Wenn du das Grün mit einem Schlag aus einer Entfernung von bis zu 100 Metern triffst, kannst du dein Handicap deutlich verbessern.
Dafür kann ich dir folgende Trainingspläne empfehlen: