Ein gutes kurzes Spiel (Putten, Chippen und Pitchen) ist enorm wichtig. Hier hast du großes Potenzial einige Schläge zu sparen. Vor allem wenn es um die Grünannäherung geht. Am Ende des Tages musst du in der Lage sein aus vielen verschiedenen Positionen – gute wie auch schlechte – so nah wie möglich an die Fahne zu pitchen.
Wann solltest du Pitchen?
Unter einem Pitch versteht man in der Regel einen hohen Annäherungsschlag (bis 100 Meter) auf das Grün. Pitche erst dann, wenn die Distanz zur Fahne bereits zu weit für einen Chip, aber zu kurz für einen vollen Eisenschwung ist. Idealerweise rollt der Ball auf dem Grün wenig bis gar nicht mehr. Für Einsteiger gilt: Am besten ein Pitch-Annäherungsschlag auf das Grün und dann zwei Putts bis zum Einlochen.
Wie sollte ein guter Pitch aussehen?
Ein guter Pitch sollte…
- …die meiste Distanz zur Fahne zurücklegen können
- …bei der Landung 1 bis 2 Mal aufspringen
- …innerhalb einer sehr kurzen Distanz zum Stillstand kommen
Im Vergleich zum Chip, fliegt beim einem Pitch der Ball also deutlich höher und weiter und kommt schneller zum Ruhen. Dafür wird eine hohe Flugkurve benötigt. Dafür benötigst du Golfschläger mit viel Loft (Sand Wedge, Gap Wedge oder Pitching Wedge).
Beachte diese 5 Punkte für besseres Pitchen
Das Setup: Der Stand beim Pitchen
Dein Stand sollte etwas schmaler sein als bei einem vollen Schlag, mit mehr Gewicht auf dem vorderen Fuß. Stelle dich als am besten Hüftbrein hin, dabei sollte das Gewicht zu etwa 55 % bis 60 % auf dem linken Bein sein (bei einem Linkshänder folglich auf dem rechten Bein).
Diese Ausgangsposition verhindert eine zu starke Gewichtsverlagerung und erzeugt einen etwas stärker fallenden Schlag mit einem steileren Winkel, um dem Ball etwas mehr Spin zu geben.
Der Griff beim Pitchen
Behalte einen neutralen Griff. Der Golfschläger ist so ausgerichtet, dass er eine Verlängerung deines linken Arms darstellt.
Versuche zudem weiter unten am Golfschläger zu greifen.
Wenn du weiter unten am Griff greifst, wird der Schwungumfang etwas reduziert, so dass du nicht mehr so viel Geschwindigkeit erzeugen kannst, aber mehr Kontrolle erlangen kannst.
Wenn du den Schläger halb unten am Griff hältst, ist das ideal für einen Pitch für 50 bis 75 Meter, während du bei den 30- bis 45-Meter-Pitches fast am Schaft greifen kannst.
Je weiter du nach unten greifst, desto mehr Gewicht solltest du auf den Vorderfuß legen – etwa 60 bis 75 Prozent, je nach Länge des Schlags.
Siehe dir dazu auch die 5×5 Übung für Pitchen bis 30 Meter an!
Die Ballposition beim Pitchen
Der Ball liegt in der Standmitte und die Hände greifen den Golfschläger weiter vorne. Im Setup sind die Hände zudem leicht vor dem Ball (Richtung Fahne). Mit dieser Ausgangslage stellst du sicher, dass du zuerst denn Ball und dann den Boden triffst. Vermeide vor allem unter den Ball schlagen zu wollen.
Es gibt viele Variationen was die Lage des Balls beim Pitchen angeht. Je weiter du den Golfball nach vorne legst, desto höher fliegt und weniger rollt er. Je weiter nach hinten, desto eine geringere Flugkurve, aber der Ball rollt dafür mehr. Bleibe am Anfang bei der Standardposition. Starte lieber simpel. Experimentiere erst später mit maximal einer oder zwei Golfballbreiten versetzen Lage des Balls.
Technik: Der Schwung beim Pitchen
Der Unterschied zu einem normalen vollen Schwung ist, dass du nach dem Treffmoment den Schläger weiter nach vorne durchschwingst als du eigentlich ausgeholt hast. Drehe Hüfte und Schultern dann zum Ziel. Ziehe dein rechtes Bein nach dem Treffmoment ein wenig an das andere ran.
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Mehr InformationenRichtige Schlägerwahl beim Pitchen
Beim Pitchen willst du einen hohen Annäherungsschlag vollführen, mit möglichst wenig Ballbewegung nach der Landung. Probiere neben einem Pitching Wedge (PW) auch ein Sand Wedge (SW) aus. Prinzipiell sind alle Wedges eine mögliche Option, abhängig von der Distanz zur Fahne.
So kannst du besseres Pitchen trainieren
Benutze 10 identische Golfbälle suche dir eine freie Fläche von etwa 25 bis 50 Metern zur Fahne. Markiere mit einem Tee den Ausgangspunkt. Ziel ist es, dass die Golfbälle möglichst genau hinter der anvisierten Fahne liegen bleiben. Warum genau hinter die Fahne? In der Regel werden Grüns oft durch einen Bunker oder einem anderen Hindernis verteidigt. Wenn du übst stets hinter die Fahnen zu spielen, läufst du später keine Gefahr, dass der Ball zu kurz kommt und im Hindernis landet.
Spiele nun alle 10 Bälle hintereinander. Alle Bälle, die du hinter die Fahne spielst, legst du zur Seite. Nimm dafür alle anderen Golfbälle wieder zur Ausgangsposition mit, die vor der Fahne liegen geblieben sind.
Wiederhole den Vorgang so oft, bis du alle 10 hinter die Fahne gepitcht hast. Zähle nun die Anzahl aller einzelnen Pitches, die du gebraucht hast, bis die Übung erfolgreich beendet wurde. Merke oder notiere dir diese Zahl. Probiere das ganze jetzt mit einem anderen Schläger.
Du wirst schnell merken, mit welchen Schläger du besser pitchen kannst. Zusätzlich verbesserst du automatisch dein Gefühl beim Pitchen.
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Variationen für Pitch Übungen
Je nach Zeit kannst du auch 20 Golfbälle spielen. Eine etwas strengere Variation der Übung ist, wenn du dir zusätzlich einen festgelegten Radius um die Fahne bestimmst. Als Anfänger kannst du bspw. 20% der Entfernung für den Radius verwenden (siehe Bild weiter oben). Bei einem 50 Meter Pitch wäre das ein Bereich mit einem Radius von 10 Meter um die Fahne. Stecke mit Tees diesen Radius nur hinter der Fahne ab (Halbkreis).
- Spiele nun alle 10 oder 20 Bälle hintereinander. Alle Bälle, die innerhalb des abgesteckten Halbkreises liegen bleiben, legst du zur Seite. Nimm dafür alle Golfbälle wieder zur Ausgangsposition mit, die außerhalb des Bereichs liegen geblieben sind.
- Wiederhole den Vorgang so oft, bis du alle ursprünglichen Golfbälle in den abgesteckten Bereich gepitcht hast.
- Wenn genügend Platz auf dem Übungsgelände ist gibt, kannst du auch je 5 Golfbälle von 25, 35, 45, 55 und 65 Metern an die Fahne spielen. Führe jeden Schlag mit einer kompletten Pre-Shot-Routine durch und stelle dir vor, dass du tatsächlich auf dem Platz spielst.
Durch diese erweiterte Pitch Übung wird sich dein Gefühl für die Distanzkontrolle verbessern, und du wirst auch die Visualisierung von deinen Pitches verbessern.
Mische die Distanzen jedes Mal, wenn du übst. Lass also die Bälle in immer anderen 10er-Schritten fallen, beginnend bei 20, 25 oder 35 Metern.