Chipping ist eine der schnellsten Methoden, um deine Golf-Scores zu senken, weshalb wir im Folgenden 6 wichtige Chipping-Tipps behandeln werden.
Stell dir folgende Frage: Wie viele Grüns verfehlst du pro Golfrunde bei deinen Annäherungsschlägen?
Wir alle kennen folgende Spielsituation: Die Fahne ist etwa 100 Meter entfernt. Dein Annäherungsschlag verfehlt allerdings das Grün. Wenn du jetzt einen schlechten Chip schlägst, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit das Loch mit +1 beenden. Ein klassischer Bogey.
Aber wenn du das Grün verfehlst und dann einen Chip bis auf wenige Meter an das Loch heran schlägst, dann steigen deine Chancen auf ein Par.
Wie viele Grüns verfehlst du also im Durchschnitt pro Runde? Das könnte dir sagen, wie viele Schläge du potenziell einsparen könntest, wenn du deine Chipping-Fähigkeiten verbessern würdest.
Ein durchschnittlicher Golfer verfehlt zum Beispiel 12 von 18 Grüns pro Runde.
Das sind 2/3 der Löcher, bei denen du dich mit einem Chip-Schlag konfrontiert siehst, um das Par zu retten. Wenn du jetzt 12 schlechte Chips machst, bringst du dich jedes Mal in die Position zwei Putts zum Bogey zu machen. Im schlimmsten Fall gehst du mit 12 Bogeys (oder noch schlimmer) vom Platz.
Das sind 12 mögliche Schläge, die du durch Verbesserung deines Chippings erzielen einsparen könntest.
Vielleicht triffst du nächstes Mal 8 gute Chips, die mit einem Putt zum Par eingelocht werden. Wenn du hart daran arbeitest, dein Chipping zu verbessern, ist es definitiv machbar, 8 von 12 Malen das Par zu erzielen, wenn nicht sogar mehr.
Sehen wir uns nun die 6 Chipping-Tipps an, die dir helfen sollen, auf den Grüns Schläge zu sparen.
Chipping-Tipps für mehr Pars auf deiner Runde
Tipp 1: Mit den Händen führen
Der wichtigste Tipp beim Chippen im Golfsport ist, dafür zu sorgen, dass deine Hände das Schlägerblatt führen.
Der Schlägerkopf darf deine Hände beim Abschwung und Impact nicht überholen (= löffeln)
Wenn du damit generell Probleme hast, probier folgende Sache aus: Lege den Ball ziemlich nach weit hinten in deinem Setup (bei Linkshändern also mehr an das rechte Bein). Es ist im Grunde unmöglich, dass der Schlägerkopf deine Hände überholt, wenn der so weit hinten liegt.
Dadurch wird auch ein „absteigender Schlag“ gefördert, wenn du mit dem Golfball in Kontakt kommst.
Probiere verschiedene Ballpositionen im hinteren Teil deines Standes aus, um herauszufinden, welche für dich am bequemsten ist.
Wenn du das öfter geübt hast, kannst du den Ball immer wieder ein kleines Stück weiter nach vorne zum anderen Bein legen, bis du in der Mitte angekommen bist.
Tipp 2: Benutze deine Handgelenke
Das Anwinkeln deiner Handgelenke ist entscheidend für einen guten Chip.
Wichtig: Anfängern wird noch geraten, die Handgelenke nicht zu beugen und stabil zu halten. Damit hat man am Anfang mehr Kontrolle über den Chip.
Für fortgeschrittene Golfer empfiehlt es sich aber die Handgelenke beim Ausholen anwinkeln. Das hat folgende Vorteile:
- Es ermöglicht dem Schlägerkopf mit einem absteigenden Schlag nach unten zu schlagen. So wird das “Löffeln” vermieden.
- Es verleiht dem Ball mehr Backspin. Dadurch bleibt er schneller auf dem Grün liegen und rollt nicht mehr so weit. Dafür benötigst du aber auch den richtigen Golfball.
- Es fällt dir damit leichter, das Schlägerblatt aufzudrehen und somit mehr Loft für den Chip-Schlag zu ermöglichen.
Bei Rechtshändern solltest du das Gefühl haben, dass du das rechte Handgelenk benutzt, um den Schläger beim Rückschwung nach oben zu schwenken und ihn dann nach unten in den Ball fallen zu lassen. Linkshändige Golfer würden das Gefühl haben, dass ihr linkes Handgelenk den Schläger schwenkt.
Tipp 3: Verteile dein Körpergewicht nach vorne
Eine andere Sache, die du tun kannst, ist damit zu beginnen, mehr von deinem Gewicht auf die Vorderseite deines Körpers zu verteilen.
Bei normalen Eisenschlägen verlagert sich dein Gewicht nach hinten und dann nach vorne, wenn du deinen Abschwung durchziehst. Beim Chipping ist dein Schwung jedoch deutlich reduzierter und hat weniger Bewegung in deinem Unterkörper.
Manche Golfer verharren mit ihrem Gewicht auf der Rückseite und verlagern es nie nach vorne. Versuche diesen Fehler unbedingt zu vermeiden!
Um dies zu korrigieren, kannst du einfach mit mehr Gewicht auf der Vorderseite beginnen, um die richtige Gewichtsverteilung zu fördern, und dann beim Kontakt mit dem Ball während deines Chippings durchziehen.
Tipp 4: Werde zum Chipping Meister mit nur einem Golfschläger
Wenn wir alle Zeit der Welt hätten, unser Golfspiel zu perfektionieren, könnten wir wie die Profis üben und uns die Zeit nehmen, jeden Schläger des kurzen Spiels im Golfbag zu beherrschen.
Aber in Wirklichkeit haben wir oft nur wenige Stunden pro Woche Zeit, um am Golfspiel zu arbeiten.
Mein Ratschlag für dich lautet daher:
Wähle einen Schläger in deinem Bag, den du für dein Chipping verwenden willst, und werde richtig gut damit.
Ich würde dir dafür ein Wedge empfehlen. Es bietet sich dafür das Sand Wedge mit etwa 54 oder 56 Grad Loft an. Damit kannst du eine breite Palette von Golfschlägen rund um die Grüns abdecken.
Trainiere mit diesem Wedge, sowohl tiefere, Bump- und Run-Schläge als auch höhere, weiche Flop-Schläge zu üben!
Tipp 5: Wähle vor dem Chipping aus, wohin du putten möchtest
Solange du deinen Chip-Schlag nicht direkt eingelocht hast, musst du danach mindestens einen Putt machen.
Bevor du einen Chip schlägst, gehe um das Loch herum und überprüfe die beste Stelle, von der aus du putten kannst.
Stelle dir immer diese Fragen:
- Wo ist es flach?
- Wo geht es bergauf und bergab?
- Welche Seite des Lochs hat welche Art von Break?
Wenn es rund um das Loch ziemlich flach ist, ist es nicht so wichtig, wo du den Chip liegen lässt. Wenn das Loch an einem Hang liegt, solltest du die niedrige Seite anvisieren, damit du bergauf putten kannst.
Wenn du die beste Landezone für deinen Chip-Schlag auswählst, wird dir das Putten viel leichter fallen. Siehe dir dafür auch den eigenen Landezonen Trainingsplan für zielsicheres Chippen an.
DIYgolf Tipp: Manchmal ist es sogar klug, dem Chip genug Kraft zu geben, damit der Ball etwas hinter das Loch rollt. Damit siehst du noch während der Ball rollt, den Break zum Loch. Mit diesem Wissen kannst du den Putt zurück viel besser steuern. Viele Amateure platzieren die Chips viel zu kurz, so dass dieser Tipp helfen könnte.
Tipp 6: Gehe zuallererst auf das Grün
Der letzte Chipping-Tipp ist eine wichtige Erinnerung daran, dass dein erstes und wichtigstes Ziel darin besteht, den Chip auf das Grün zu bekommen.
Dies ist besonders wichtig für Golfanfänger, denn sie neigen dazu, ihre Chip-Schläge zu toppen, was dazu führt, dass sie zwei oder sogar drei Chip-Schläge brauchen, bevor sie schließlich auf dem Grün sind.
Analysiere das Grün, die Lage des Balls, die Distanz und stelle fest, wie schwierig er ist und wie zuversichtlich du bist, dass du ihn bis auf wenige Meter an das Loch heran schaffst.
Einige Chipschläge sind ziemlich herausfordernd, z. B. wenn der Ball im tiefen Rough oder auf einer bergab führenden Lage liegt und das Loch am Rand des Grüns platziert ist, so dass wenig Platz bleibt, um den Ball schnell zu stoppen.
Versuche in diesen Fällen nicht, einen perfekten Chip-Schlag bis auf wenige Meter an das Loch heran zu schlagen. Konzentriere dich einfach darauf, den Ball auf das Grün zu bringen und sich selbst eine Chance zu geben, indem du einen längeren Putt versenkst.
Dies wird dir helfen, schlechte Schläge zu vermeiden, die durch schlechte Entscheidungen bzw. einem schlechten Kursmanagement entstanden sind.
Abschließende Worte zu den Chipping-Tipps
Du könntest den ganzen Tag damit verbringen, Bälle auf der Driving Range zu schlagen, aber du wirst nie 8 Schläge so schnell einsparen können, wenn du ein besserer Chipper wirst.
Außerdem kannst du dein Chipping viel schneller verbessern, als du den kompletten Golfschwung verbessern kannst.
Mit guten Chipping wirst du effizienter schneller besser!
Denke daran, wie lange es dauert, bis Verbesserungen deines Golfschwungs wirksam werden. Das Chippen ist eine weniger komplexe Bewegung und leichter zu verbessern.
Konzentriere deine Aufmerksamkeit darauf, einen soliden Kontakt mit dem Golfball herzustellen und den Ball in erster Linie auf das Grün zu bringen, um dir selbst die Möglichkeit zum Putten zu geben.
Werde mit einem Wedge wirklich gut und schlage mit diesem von einer Vielzahl an unterschiedlichen Positionen am Übungsgrün. Dann bist du auf die verschiedensten Situationen auf der Runde vorbereitet.
Weitere hilfreiche Tipps zur Verbesserung deines Chippings findest du im Trainingsplan Tipps und Übungen für besseres Chippen.
Dein kurzes Spiel wird einigen Trainingseinheiten deutlich besser sein. Du musst dann nicht mehr befürchten, das Grün bei deinen Annäherungsschlägen zu verfehlen.
Hier findest du passend zum Thema Chipping noch ein Video von Kurzspiel-Legend Phil Mickelson (englische Sprache).