Besser Chippen: Tipps zur Technik und Übungen

Ein gutes kurzes Spiel (Putten, Chippen und Pitchen) ist enorm wichtig. Hier hast du großes Potenzial einige Schläge zu sparen. Vor allem wenn es an die Grünannäherung geht. Theoretisch finden 70 % der Schläge innerhalb von 100 Metern um die Fahne statt. Wenn du dich verbessern möchtest, dann arbeite an diesen Schlägen. Der Chip ist einer davon.

Wann solltest du Chippen?

Im Allgemeinen solltest du chippen, wenn du nur ein paar Meter vom Grün entfernt bist. Und du solltest pitchen, wenn du so weit weg bist, um keinen vollen Schwung zu machen.

Stell dir vor, dein Ball liegt im Vorgrün in einer typischen Distanz von bis zu 20 Metern. Du musst nun chippen, um möglichst nahe an die Fahne zu kommen.

Die Idee: Ein Chip an die Fahne, dann ein Putt und weiter zur nächsten Bahn.

Die Praxis: Der Chip kommt viel zu kurz oder rollt so weit über das Grün bis der Ball wieder im Vorgrün liegt. Statt einem Putt werden es nun doch wieder zwei oder drei.

Diese Situation lässt sich mit etwas Training viel besser vermeiden. So geht’s!

Wie sieht der typische Chip aus?

Anfänger sollten den ganz klassischen Chip anwenden:

  • dabei fliegt der Ball 1 bis 2 Meter weit
  • dein Golfball springt bei der Landung ein bis zweimal auf
  • und rollt dann die verbleibende Distanz zur Fahne

Das ist die einfachste Chip Methode. Ich empfehle sie dir deshalb, weil sie sich sehr leicht üben und damit wiederholbar machen lässt.

So funktioniert die Standard Technik beim Chippen

Der richtige Griff beim Chippen

Bevor wir mit der Technik starten, befassen wir uns noch kurz mit dem korrekten Griff beim Chippen.

Als erstes musst du mit der linken Hand den Schläger in der Mitte deines Ring- und des kleinen Fingers greifen. Lege jetzt die restlichen Finger um den Schläger herum. du hältst den Schläger hauptsächlich mit in den Fingern und nicht so sehr in der kompletten Hand.

Schließlich kannst du deinen Daumen vertikal den Schaft hinunter genau auf den Griff legen.

Im zweiten Schritt bringst du deine rechte Hand zum Schläger und bewegst deinen rechten kleinen Finger unter deinen linken Zeigefinger. Der linke Zeigefinger und der rechte kleine Finger bilden jetzt den Interlock Griff.

Das Setup: Der Stand beim Chippen

Deine Beine und Rücken nehmen ein ähnliche Position wie beim Putten ein. Das bedeutet ein hüftbreiter Stand. Du kannst deine Füße aber gerne leicht öffnen. Das Gewicht sollte zwischen 60 % und 75 % auf dem linken Bein sein (bei einem Linkshänder folglich auf dem rechten Bein).

Wenn man dich von der Seite betrachtet, sollten deine Hände ungefähr auf derselben Höhe sein, wie deine Schultern. Falls nötig kannst du mit deinen Händen ein wenig nach vorne Richtung Ball gehen. Also minimal weg von deinem Körper. Achte aber darauf, dass deine Hände etwas vor dem Ball sind (also Richtung Fahne). Im Idealfall sollte der Golfschläger eine Verlängerung deines linken Armes bilden (vom Kopf aus gesehen bis zur Schlagfläche des Schlägers).

Deine Schultern bilden eine parallele Linie zum Ziel. Mit dieser Ausgangslage stellst du sicher, dass du zuerst denn Ball und dann den Boden triffst.

Der Sweet Spot beim Chippen

Der Sweet Spot beim Eisen
Der Sweet Spot beim Eisen

Als Sweet Spot wird die Mitte des Schlägers bezeichnet in Richtung Unterkante. In diesem Bereich solltest du den Ball immer treffen.

Häufige Probleme beim Chippen und Lösungen

ProblemLösung
Getoppte Bälle / Keine Berührung mit dem GrasLege einen Ballmarker auf den Boden und versuche diesen zu treffen
Divots / Zu starker Kontakt mit dem GrasVersuche ohne Ball das Gras mit deinem Schläger zu kämmen

Versuche auf keinen Fall selber den Ball mit dem Schläger in die Luft zu bekommen. Das macht der Schläger dank dem Loft selbst.

Die Lage des Balls beim Chippen

Der Ball liegt in der Standmitte und die Hände greifen den Golfschläger weiter vorne. Je nach Gefühl kannst du den Ball auch leicht rechts von der Standmitte platzieren. Wenn der Ball genau in der Standmitte liegt, hast du jedoch mehr Variation was die Flughöhe betrifft.

Je weiter rechts er von der Standmitte liegt, desto mehr triffst du ihn in der Abwärtsbewegung des Schlägers, was in weniger Flugphase und mehr Rollphase mündet. Teste, was für dich am besten funktioniert.

Technik: Der Schwung beim Chippen

Beim Chippen bewegst du nur deine Arme und Schultern, nicht aber deine Handgelenke. Die Bewegung im Rückschwung entsteht einzig durch eine Pendelbewegung von Armen und Schultern.

Siehe dir dazu am besten den Beitrag zur Pendelbewegung beim Putten an.

Wenn du gut chippen willst, dann musst du den Schlagablauf so einfach und wiederholbar wie möglich halten. Dies kannst du dadurch erreichen, dass du auf die gleiche Weise wie beim Putt die V-Form deiner Arme beibehältst und deine Handgelenke ruhig hältst.

Das Dreieck in deinem Oberkörper (Schultern-Hände) sollten während dem Schwung ebenfalls stabil bleiben.

Dein Rückschwung sollte die gleiche Länge haben wie dein Durchschwung.

Ich kann dir dieses Video sehr ans Herz legen. Dort wird die Standard Chipping Technik wirklich gut erklärt.

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Mehr Informationen

Es gibt noch eine Fortsetzung zum Video, in dem es um die Distanzkontrolle beim Chippen geht.

Richtige Schlägerwahl beim Chippen

Beim Chippen willst du einen flachen Annäherungsschlag vollführen, der noch etwas rollt.

Die typischen Empfehlungen für den „richtigen“ Chipping Schläger reichen vom Eisen 7 bis zum Sand Wedge. Aber alle diese Empfehlungen sind falsch!

Die richtige Antwort lautet nämlich: Es kommt auf die Situation an!

Probiere neben einem Sand Wedge (SW), Pitching Wedge (PW) auch gerne ein Eisen 9 oder 7. Generell gilt: Je länger das Eisen, desto flacher fliegt der Ball, aber desto weiter rollt er.

Chippen: Flug- und Rollphase
Chippen: Flug- und Rollphase

Folgende Tabelle zeigt dir die Flug- und Rollphasen des Golfballs in Abhängigkeit zur Schlägerwahl.

Für Anfänger empfehle ich zunächst das Pitching Wedge bei einem Chip. Mit mehr Erfahrung bieten sich dann auch andere Schläger je nach vorgegebener Situation an.

Viele Chipping-Tipps haben eine Gemeinsamkeit: die Minimierung des Risikos. Wenn möglich, benutze den Golfschläger, der es deinem Ball erlaubt, auf dem Grün zu landen. Und zwar am besten auf dem Vorgrün damit er noch nahe zum Loch rollen kann.

Auf diese Weise verwendest du die geringste Kraft, die benötigt wird, um den Golfball nah ans Loch zu bringen. Das ist viel sicherer. Denn wenn du einen Fehler mit dem Chip machst (fetter Schlag oder getoppt), ist der „Schaden“ viel geringer als wenn du mehr Kraft aufbringst.

Nehmen wir zum Beispiel an, du befindest dich direkt neben dem Grün und das Loch ist 10 Meter entfernt. Du könntest ein Lob Wedge benutzen und den Golfball hart genug schlagen, um ihn 9 Meter vor dem Loch zu landen. Wenn du diesen Schlag schlecht triffst, kannst du im tiefen Rough oder sogar im Bunker landen.

Daher empfehle ich das Pitching Wedge in Verbindung mit einem leichten Chip. Du solltest gerade so viel Kraft aufwenden, um ein paar Meter vom Rand des Grüns entfernt zu landen, so dass er bis zum Loch rollt. Wenn du einen Fehler mit dem Pitching Wedge machst, bist du wahrscheinlich immer noch auf dem Grün.

DIYgolf Tipp: Als ich angefangen habe auf dem Übungsgrün mit eigenen Golfbällen zu üben, habe ich mir direkt eine Golfball-Sammelröhre mitgekauft. Das Kosten-/Nutzenverhältnis ist hier sensationell. Für ein kleines Taschengeld erhältst du ein überaus nützliches Tool.

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So kannst du besseres Chippen trainieren

Benutze 10 identische Golfbälle suche dir eine freie Fläche von etwa 10 bis 15 Metern zur Fahne. Markiere mit einem Tee den Ausgangspunkt. Die Distanz von Fahne zum Vorgrün sollte etwa 1 bis 2 Meter betragen. Stecke nun mit weiteren Tees einen Radius von etwa 1,0 bis 1,5 Meter oder alternativ einer Schlägerlänge um das Loch ab. Ziel ist es, dass genau in diesem Bereich die Golfbälle liegen bleiben.

Spiele nun alle 10 Bälle hintereinander. Alle Bälle, die du im optimalen Fall einlochst oder innerhalb des abgesteckten Bereichs liegen bleiben, legst du zur Seite. Nimm dafür alle Golfbälle wieder zur Ausgangsposition mit, die außerhalb des Bereichs liegen geblieben sind.

Wiederhole den Vorgang so oft, bis du alle 10 Bälle in den abgesteckten Bereich gechippt hast. Zähle nun die Anzahl aller einzelnen Chips, die du gebraucht hast, bis die Übung erfolgreich beendet wurde. Merke oder notiere dir diese Zahl. Probiere das ganze jetzt mit einem anderen Schläger.

Schnell wirst du merken, mit welchen Schläger du besser chippen kannst. Zusätzlich verbesserst du automatisch dein Gefühl beim Chippen.

Variationen für Chip Übungen

Je nach Zeit kannst du auch 20 Golfbälle spielen. Sollte dir der 1-Meter-Radius um die Fahne zu eng sein, dann erhöhe den Radius einfach auf 2 oder 3 Meter. Wichtig ist nur, dass du deinen Fortschritt dokumentierst.

DIYgolf Tipp
Siehe dir dazu auch die Landezonen Übung für zielsicheres Chippen an!

Kursmanagement beim Chippen

Wann soll ich Chippen oder Putten?

In manchen Situationen ist es echt knifflig. Soll ich hier lieber Chippen oder Putten? Frage dich immer selbst: Komme ich mit einem Chip oder einem Putt näher an die Fahne?

Chippen oder Putten?

Golfball liegt…Beste Option
..auf dem Grasrand oder im FairwayPutten
..im (Semi-) RoughChippen

Gerade als Anfänger solltest du immer den leichtesten Weg gehen. Und das wird in der Regel das Putten sein. Verwende deinen Putter also so oft wie du nur kannst.

Liegt dein Golfball im Semirough solltest du Chippen. Ich empfehle dir eine Flugkurve über das Rough mit Landepunkt auf dem Grün oder dem Randbereich. Liegt er allerdings nur ein paar Meter daneben auf dem Fairway empfehle ich dir auch ruhig mal einen Putt auszuprobieren.

Distanzkontrolle beim Chippen

Hast du Probleme mit der Beständigkeit beim Chippen? Kommen deine Chips immer unterschiedlich lang oder kurz an die Fahne gerollt? Auch dafür gibt es Lösungen.

Der erste Fehler, den du vermeiden solltest, ist die Verwendung des falschen Wedges für deinen Chip-Schlag. Ein Beispiel dafür wäre, wenn sich die Fahne in einer hinteren Position befindet, so dass sich zwischen dir und dem Loch meterweise Grün befindet. Die meisten Golfer würden ihr 56-Grad- oder 60-Grad-Wedge verwenden, um den Ball nahe am Loch landen zu lassen.

Das führt jedoch zu einer inkonsistenten Distanzkontrolle, und wenn der Ball landet, wird der Check-up inkonsistent sein, manchmal wird er zu früh stoppen und manchmal zu weit am Loch vorbei rollen.

Für diesen Fall solltest du mal einen Chip mit einem Eisen 7 oder 8 ausprobieren. Der Chip wird sehr wenig Flugphase haben, dafür kann der Ball wunderbar zur Fahne ausrollen.

Welcher Schläger wie weit fliegt und wie weit rollte findest du oben in der Tabelle. Dennoch solltest du alle deine Wedges und Eisen bei unterschiedlichen Distanzen testen und die Ergebnisse notieren.

Es werden zwar viele Daten sein, die du notieren musst, aber nach dieser „Vermessung“ wirst du eine viel bessere Vorstellung von Carry vs. Roll haben.

Wenn du das nächste Mal in eine Chip Situation gerätst, gehe einfach die Schritte von der Fahne zum Ball ab und unterteile anschließend in welche Carry und Rollphase du den Chip einteilst. Damit hat sich schon die Schlägerwahl ergeben. Praktisch oder?

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