Hast du dich schon immer gefragt, was der Unterschied zwischen einem Range Ball und einem hochwertigem Golfball ist? Und wie viel Meter ein Premium Golfball wohl weiterfliegen würde als der Ball von der Driving Range?
Das Golfportal Todaysgolfer hat einen Driving-Range-Ball gegen einen hochwertigen fünfteiligen Tour-Golfball antreten lassen, um herauszufinden, ob ein Range Ball tatsächlich einen negativen Einfluss auf die Leistung auf dem Golfplatz haben könnte.
Wie oft hast du schon Golfbälle auf der Driving Range geschlagen und gedacht, ich bin mir sicher, dass ich mein Eisen 8 auf dem Golfplatz schon mal weiter als 110 Meter geschlagen habe?
Die meisten Golfer gehen davon aus, dass Rangebälle, oft zweiteilige Bälle, die in großen Mengen gekauft werden, nicht die gleiche Leistung erbringen wie Premium-Tour-Bälle.
Aber woher wissen wir das mit Sicherheit?
Du verbringst sicherlich viel Zeit auf der Driving Range, um deine Schlagweiten für jeden deiner Schläger zu verinnerlichen.
Allerdings verwendest du dort die vorhandenen Rangebälle und nicht deine eigenen Golfbälle für den Golfplatz.
Da viele Golfer ihre Schlagweiten für Wedges, Eisen, Hölzer und Driver auf der Range feststellen, ist es durchaus interessant, wie die Abweichung zu einem Premium Golfball wohl ausfällt.
Todaysgolfer hat im Test Abschläge sowohl mit einem führenden Tour-Ball (TaylorMade TP5x) als auch mit einem Standard-Range-Ball gemacht. Als Testsystem fungierte ein Foresight GC Quad Launch Monitor.
Der Unterschied vom Range Ball zu einem hochwertigen Golfball
Zuerst wurden Wedges, dann die Eisen und schließlich der Driver getestet. Nach der Analyse der Daten sah man, wie die beiden Bälle abgeschnitten haben.
Sehen wir uns die Ergebnisse mit dem Wedge an.
Wedge | Range Ball | TaylorMade TP5x |
---|---|---|
Ballgeschwindigkeit | 132 km/h | 125 km/h (-5 %) |
Backspin | 2.563 rpm | 7.005 rpm (+173 %) |
Distanz (Carry) | 100 m | 86 m (-14 %) |
Der größte Leistungsunterschied zeigte sich bei den Wedges. Die härteren Range-Bälle schossen 7 km/h schneller von der Schlagfläche und konnten nur einen mickrigen Backspin von 2.563 rpm aufbringen (Zur Orientierung: Das eine Zahl, die bei Golfern üblicherweise mit dem Backspin des Drivers in Verbindung gebracht wird), während der TP5x 173 % mehr Backspin produzierte.
Da sich der Spin auf den Abflugwinkel und die Schlaghöhe auswirkt, wird deutlich, dass es vielleicht nicht die beste Idee ist, an deinem kurzen Spiel auf der Driving Range zu arbeiten, da die Leistung auf einem Platz mit einem anständigen Ball wahrscheinlich ganz anders ausfallen wird.
Das siehst du du daran, dass der Range Ball deutlich weiter fliegt (14 Meter) und höchstwahrscheinlich eine flachere Flugkurve aufweist.
Eisen | Range Ball | TaylorMade TP5x |
---|---|---|
Ballgeschwindigkeit | 188 km/h | 190 km/h (+1 %) |
Backspin | 4.980 rpm | 5.544 rpm (+11 %) |
Distanz (Carry) | 153 m | 152 m (-1 %) |
Fairerweise muss man sagen, dass die Ergebnisse mit den Eisen sehr ähnlich sind, was Ballgeschwindigkeit und Distanz angeht. Aber das wird wahrscheinlich der Bereich des Spiels sein, für den der durchschnittliche zweiteilige Range-Ball optimiert ist. Nur beim Backspin ist der Tour-Ball mit 564 Umdrehungen pro Minute (rpm) etwas besser.
Driver | Range Ball | TaylorMade TP5x |
---|---|---|
Ballgeschwindigkeit | 241 km/h | 251 km/h (+4 %) |
Backspin | 1.902 rpm | 1.929 rpm (+1 %) |
Distanz (Carry) | 243 m | 251 m (+3 %) |
Aber mit dem Driver stellte der TP5x den Range-Ball komplett in den Schatten. 10 km/h mehr Ballgeschwindigkeit und acht Meter mehr Carry Distance.
Wenn es sich um einen einteiligen Range Ball gehandelt hätte, wären alle Werte vermutlich noch deutlich extremer ausgefallen. Dort vermute ich Distanzunterschiede von über zehn Prozent.
Fazit: Driving Range Ball vs. Premium Golfball
Wie richtige Golfbälle können auch zweiteilige Range-Bälle verschiedener Marken in bestimmten Bereichen gut funktionieren – aber nicht im gesamten Bag über verschiedene Golfschläger hinweg wie ein moderner Tour-Ball.
Das zeigt der TaylorMade TP5x: Der Ball funktioniert genau so, wie ein Golfer es benötigt. Extrem viel Spin mit den Wedges, möglichst wendig Spin und viel Ballgeschwindigkeit mit dem Driver.
Was ist die Schlussfolgerung?
Das Übertragen von Schlagweiten von der Driving Range auf den Platz ist vor allem für Wedges und Driver eine bedenkliche Praxis. Der Backspin hat einen starken Einfluss auf den Ballflug und die zurückgelegte Distanz sowie das Stoppverhalten auf dem Grün.
Du würdest folglich…
- ..deine Wedge Distanzen überschätzen
- ..deine Eisen Distanzen gut abschätzen
- ..deine Driver Distanzen unterschätzen
Wenn dir deine Distanzen für jeden Schlag wichtig sind, dann wirst du an ein Fitting auf einem Indoor-Simulator nicht vorbeikommen.
Mit einem Simulator kannst du auch den perfekten Ball auf dein gesamtes Bag abstimmen und optimieren.